Entstehung

Um zur Entstehung des Stanser Guuggenüberfalles Auskunft zu geben, möchten wir zu einem kleinen Rückblick ausholen. Die Idee war nicht ganz neu und Vorschläge sind ständig in unseren Köpfen herumgegeistert. Die legendären Turnhallenfeste waren in den 80er Jahren im Kanton Nidwalden wie Pilze aus dem Boden geschossen. Man war auf der Suche nach Veränderung.
An einem Samstagnachmittag in der Vorfasnacht 1991 waren Markus Jou-Jou Amstutz, damaliger Präsident der Guugge Bodäsurri, und Martin Tini Achermann, späterer Oberguugger derselbigen Truppe noch eifrig am Grinden basteln. Beim Malen entstand die glorreiche Idee, am Abend die Kernser Fasnachtseröffnung mit unserer Anwesenheit zu beglücken. Das Motto war schnell gegeben, mit unseren farbigen Bastelkitteln und etwas Schminke hatten wir als Maler auch am Abend enormen künstlerischen Erfolg. Der Sternmarsch und das anschliessende rauschende Fest gaben den Antrieb, in Stans die Fasnachtseröffnung endlich wieder zu beleben.
Es gab nämlich in Stans Ende der 70er-Jahre den legendären «Hexensabbat». Dieser wurde einige Jahre von der Guugge Bodäsurri am Samstag vor dem Schmutzigen Donnerstag durchgeführt. Das Datum schien uns ideal und die Idee, wieder auf dem Dorfplatz und in den Gassen zu «schränzen», liess uns nicht mehr los.
Das Thema eines Grossanlasses wurde nach der Fasnacht guuggenintern besprochen und man kam schnell zum Schluss, dass für uns alleine ein zu grosser Aufwand entsteht. Es wurden darauf alle Stanser Guuggen und die Ribi Häxä aus Dallenwil angefragt und zum Mitmachen animiert. Die Idee war, dass jede Guugge mit Helfern und Freunden eine Bar oder ein «Beizli» betreibt. Alle organisierenden Guuggen sollten eine Gastguugge einladen und es würde zwei Auftritte geben, einen auf dem Dorfplatz und einen in der Marktgasse. Zuerst aber sollten sich die Guuggenmuisigen alle auf dem Dorfplatz zeigen, und zwar nicht nacheinander im Umzug, sondern aus jeder Gasse gleichzeitig, sollte der Stanser Dorfplatz von den Guuggen überfallen werden.
Kaum war diese Idee ausgesprochen, wurde die Namenssuche für beendet erklärt, und der GUUGGENÜBERFALL war geboren.
Gesagt – getan, es wurde organisiert und es hat eingeschlagen. Anno 1993, am Samstag vor dem Schmutzigen Donnerstag um 20.20 Uhr wurde ein mächtiger Böller gezündet und dann ging es los. (Die Messe in der Kirche dauerte damals noch bis 20.15 Uhr). Wir sind mächtig stolz, dass «dr’Uberfall» dank enormen Aufwand und Einsatz immer noch jedes Jahr stattfindet und sich vom «Grosi bis zum Knirps» tausende Fasnächtler auf dem schönsten Dorfplatz der Welt an den Guuggenklängen erfreuen.

Tini und Jou-Jou

Die Nidwaldner Fasnacht

Der Guuggenüberfall ist seit 1993 fester Bestandteil der Nidwaldner Fasnacht. Immer am Samstag vor dem Schmutzigen Donnerstag erfolgt um 20.20 Uhr auf dem Stanser Dorfplatz der Urknall. Mit rund 3000 – 4000 Fasnächtlern auf dem Dorfplatz zählt der Guuggenüberfall bestimmt auch dieses Jahr zu den Höhepunkten der Nidwaldner Fasnacht. Organisiert wird dieser Anlass vom OK-Guuggenüberfall. Heutzutage sind das die Guuggenmuisigen Chälti-Sägler, Hüdä Hädä, Ribi-Häxä, 1850 und die Frohsinngesellschaft Stans. Anfänglichen Problemen mit Vandalismus in Form von herumgeworfenen Glasflaschen wurde in den letzten Jahren immer mehr mit einem strikten Pfand sowie mit der starken Reduktion von Glasflaschen am Anlass selber begegnet. Gut bewährt hat sich die Idee, vollständig auf Glas zu verzichten und alle Getränke im Offenausschank anzubieten. Dies werden wir auch in Zukunft beibehalten! Es darf behauptet werden, dass der Guuggenüberfall Vorbildfunktion für viele grosse Fasnachtsbälle erlangt hat. Die Organisation klappt reibungslos und der Stanser Dorfplatz ist jeweils am Sonntag pünktlich zur Morgenmesse wieder blitzblank. SAMSTAG AB 12.00 UHR BIS SONNTAG UM 07.00 UHR!!! Aufbau, Party mit über 4000 Personen und Abbau, ALLES IN 19 STUNDEN!! Jährlich werden vom OK Veränderungen im Raumkonzept vorgenommen, so dass der Guuggenüberfall immer wieder von neuem entdeckt werden kann. Um diese zu entdecken, lohnt sich ganz bestimmt ein Besuch auf dem schönsten Dorfplatz der Schweiz. Bis dann...